"The Wrong Bride" von Catharina Maura hatte mich vom Cover her und den ersten Kapiteln des Buches direkt gecatcht. Wie wundervoll ist bitte die Farbgestaltung des Buches und dieser tolle Farbschnitt? ein absolutes Augen-Highlight. Innerhalb der ersten Kapitel bekommt man einen sehr guten Überblick, um was es in dem Buch geht: Raven, eine wunderschöne, ehrgeizige und sehr erfolgreiche Modedesignerin und Model, kommt aus einer reichen und erfolgreichen Familie. Leider steht sie schon ihr Leben lang im Schatten ihrer Schwester Hannah und fühlt sich nur von ihrem Vater innerhalb der Familie wertgeschätzt. Raven ist schon seit langer Zeit in den Verlobten ihrer Schwester, Ares, heimlich verliebt. Ares, ein erfolgreicher und äußert attraktiver Geschäftsmann der Medienbranche, kommt aus einer ebenfalls sehr reichen und einflussreichen Familie, den Windsors. Seine Großmutter führt die Tradition der Familie fort, die besagt, dass die Söhne und Enkelsöhne von ihr persönlich arrangierte Ehen einzugehen haben. Für Ares ist Hannah bestimmt, doch war es tatsächlich so? Eine spannende Dreiecksbeziehung beginnt und als Hannah auch noch die geplante Hochzeit absagt und Raven an ihre Stelle treten soll ist die Spannung groß.
Man lernt Raven sehr schnell als eine zielstrebige, fleißige und einfühlsame Frau kennen. Sie steht leider innerhalb ihrer Familie stark im Hintergrund, da der Fokus komplett auf ihre Schwester Hannah liegt. Hannah hatte in ihrer Kindheit eine Krankheit zu überwinden, die dazu führte, dass sie für ihre Eltern komplett in dem Mittelpunkt stand. Jedoch hat sich das nie gelegt und Raven hat nie die Liebe ihrer Mutter und Schwester erfahren, die sie verdient hätte. Als dann auch noch Hannah und Ares, der Schwarm von Raven, ein Paar werden, fühlt sie sich immer weiter in den Hintergrund gerückt. Schade, dass sie sich so fühlt, da sie eigentlich so unfassbar stolz auf sich sein kann, was sie schon alles durch harte Arbeit erreicht hat. Ares, der schon seit der Kindheit durch die befreundeten Familien eine große Rolle in dem Leben von Raven spielt, wird als liebevoller, jedoch sehr besitzergreifender Mann dargestellt. Man spürt schon im ersten Kapitel aus Sicht von Ares, dass er obwohl er mit Hannah verlobt ist, schon immer eine besondere Verbindung zu Raven hat. Diese besitzergreifende Seite von ihm kommt jedoch nur in Verbindung mit Raven vor, bei Hannah ist er komplett das Gegenteil. Die geplante Hochzeit wurde sogar schon mehrmals seitens Hannah verschoben und wirklich gekämpft dafür hat er auch nicht. Als Raven, anstelle von Hannah, die Braut bei der geplanten Hochzeit einnimmt freut man sich einerseits, jedoch rückt Raven wieder nur als Nummer 2 nach. Nun beginnt der Kampf um die wahre Liebe und dieser Kampf zieht sich sehr, meiner Meinung nach. Dadurch, dass das Buch sowohl aus Sicht von Raven, als auch von Ares aus geschrieben ist, weiß man direkt, dass es wirklich wahre Liebe von beiden ist. Hannah hingegen möchte ich hier eigentlich gar nicht so sehr Raum geben, da sie einfach ein unfassbar unsymphatischer, eigentlich schon verhasster Charakter ist. Sie entscheidet sich bewusst gegen die Hochzeit mit Ares, da ihr ihre Karriere viel wichtiger ist und dann als Raven Ares heiratet, kann sie es nicht ertragen, dass sich zwischen den beiden tatsächlich eine Liebeshochzeit und -ehe entwickelt. Die Intrigen von Hannah sind furchtbar und leider auch sehr hervorsehbar, was es leider den Großteil des Buches über sehr langatmig werden lässt. Hannah steht immer wieder zwischen der offensichtlichen Liebe von Ares und Raven und man fragt sich die ganze Zeit, warum sowohl Raven, als auch Ares ihr überhaupt so viel Raum geben. Sie hätten viel früher sie komplett ignorieren müssen. Ravens Zweifel an Ares entstehen durch eine Situation, als Ares noch mit Hannah verlobt war und Raven sich angetrunken nackt auf den Schoß von Ares gesetzt hat und er sie abgewiesen hat mit den Worten, dass er nie mehr für sie empfinden wird. Es folgen so viele intime und erotische Szenen nach der Heirat, dass ihre Zweifel meiner Meinung nach zu übertrieben sind, da Ares sie und ihren Körper vergöttert. Diese Zweifel haben mich tatsächlich zwischendurch Schnaufen lassen und nicht unbedingt dem Leseerlebnis gut getan. Das ständige Hin und Her der Beiden nahm innerhalb des Buches zu viel Raum ein, weswegen leider kein wirklicher Spannungsbogen entstehen konnte. Die Szenen, in denen Hannah auftaucht oder die wenigen Telefonate bzw. der Besuch gegen Ende von Ravens Mutter konnten leider auch nicht für Spannung sorgen, eher für Kopfschütteln. Ravens Vater, der zwar hinter seiner Tochter steht uns sie schätzt, hätte sich meiner Meinung nach auch mehr auf Ravens Seite stellen sollen. Erst innerhalb der letzten ca. 50 Seiten wurde Spannung aufgebaut und der Familienzusammenhalt der Windsors in Bezug auf Raven war toll. Die Stärke und Konsequenz, die sowohl Raven als auch Ares gegen Ende ganz bewusst verkörpert haben, war sowas von nötig!
Ich bin tatsächlich etwas unsicher, wie ich das Buch im Ganzen empfinde. Ich habe es gerne gelesen, aber es hat mich nicht umgehauen. Ich würde mir aber tatsächlich auch sehr gerne Fortsetzungen der Windsors durchlesen. Ich emfpand die erotischen Szenen tatsächlich als sehr erotisch und nicht zu "plump", jedoch war mir es teils von Ares zu viel dirty talk. Manchmal ist weniger auch mehr. Ich hätte mir mehr Handlung im Buch gewünscht, es waren meiner Meinung nach zu viele Szenen, die ausschließlich von Ares und Raven alleine zu Hause handelten. Ich hätte mir mehr Szenen aus der High Society gewünscht, ich hätte gerne mehr über die Familien von Ares und Raven erfahren, Alltagsszenen aus den jeweiligen Berufen von Ares und Raven hätte ich interessant gefunden. Da mir jedoch die Wendungen am Ende gut gefallen haben und auch die vollkommene Bekenntnis von Ares zu Raven ich gut und wichtig fand, bin ich jetzt schon tatsächlich auf die Fortsetzung mit Luca und Valentina gespannt.