Das Buch handelt von Charlotte und Logan, welche sich in einer U-Bahnstation kennen und lieben lernen. Ich muss gestehen, dass mich die Geschichte während des Lesens nicht ganz überzeugen konnte und auch nach dem Beenden des Buches bin ich noch zwiegespalten.
Grund für meinen Zwiespalt ist, dass die Handlung sehr schnelllebig ist und mir viele Dinge etwas überstürzt erschienen. Außerdem gab es hier und da Szenen, in welchen mich der Schreibstil etwas gestört hat. Genaueres dazu später im „Spoiler-Teil“ der Rezension.
Insgesamt empfand ich den Schreibstil der Autorin dennoch als angenehm. Das Lesen fiel mir leicht und ich konnte mir gut vorstellen, wie das Leben der Protagonisten abläuft. Hier und da bin ich wie bereits erwähnt über Kleinigkeiten gestolpert, die mich etwas aus dem Konzept gebracht haben, weil sie in meinen Augen nicht so ganz zum Rest passen wollten. Abgesehen davon bin ich jedoch schnell durch die Seiten geflogen und allein auf den Stil bezogen, hat mir das Buch gut gefallen.
Ebenfalls gut fand ich die Wahl der Protagonisten. Lottie, welche aus einer reichen Familie stammt, in der Firma ihres Vaters arbeitet und sich so gar nicht wohl dabei fühlt, begegnet Logan in der U-Bahnstation bei einem seiner Auftritte. Seine Stimme und das Gitarrenspiel beruhigen sie und bald schon ist es zur Regel geworden, dass sie sich nach dem Feierabend auf eine Bank setzt und ihm zuhört. Das Buch beginnt, als dieses Zuhören bereits zur Routine geworden ist, sodass die erste Begegnung leider nur als Rückblende beschrieben wird. Zwar find ich das etwas schade (ich persönlich hätte es beispielsweise als Prolog sehr passend gefunden), aber ich kann nachvollziehen, dass sich die Autorin dafür entschieden hat, da der Zeitraum zwischen eben diesem Treffen und dem richtigen Kennenlernen vermutlich schwer zu überbrücken gewesen wäre.
Logan, welcher eher einfach gestrickt ist, hat ebenso seine Probleme und auch wenn die beiden ein eher klischeehaftes Paar à la „Gegensätze ziehen sich an“ abgeben, fand ich, dass sich ihre Begegnung und die Anziehung zwischen ihnen realistisch rüberkam. Gestört hat mich jedoch, dass sich eben diese Beziehung so schnell entwickelt hat. Dadurch hatte ich dann leider immer mehr das Gefühl, dass die Geschichte der Beiden immer realitätsfremder wurde.
Ein Teil der Handlung konnte mich jedoch trotzdem überzeugen. Die Beziehung zwischen Lottie und ihren Eltern, welche eine große Rolle spielt und alles andere als gut ist, war für mich sehr nachvollziehbar. Ich mochte es, wie Lotties Gefühle in Bezug darauf dargestellt wurden und fand es toll, dass man als Leser verstehen konnte wie sich die Beziehung zwischen ihr und ihrer Mutter beziehungsweise ihr und ihrem Vater nach und nach entwickelten.
Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)
Bereits nach wenigen Kapiteln hatten Lottie und Logan bereits mehrfach miteinander geschlafen, obwohl sie in meinen Augen noch lange nicht soweit hätten sein können. Lottie wirkte auf mich eher vorsichtig und so, als sei es schwer ihr Vertrauen zu gewinnen, weshalb der Sex nach so kurzer Zeit so überhaupt nicht in das Bild passen wollte und sie etwas naiv wirken ließ.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich persönlich nicht von der Liebe auf den ersten Blick überzeugt bin, aber ich fand es schwer nachzuvollziehen und konnte mich daher nicht so richtig in die Protagonisten hineinversetzen.
Auch das plötzliche Ende mit Haus, Kind, Vertrag, neuem Job und einem Happy End mit Lotties Eltern fand ich etwas realitätsfremd. Dass die Beiden all die Ziele nach und nach erreicht hätten, glaube ich schon, aber irgendwie kam alles auf einmal.
FAZIT
Der Ansatz der Handlung, der Schreibstil und die Wahl der Charaktere haben mir zwar gut gefallen, jedoch konnte mich das große Ganze schließlich nicht komplett überzeugen. Ich empfand die Handlung an einigen Stellen als zu schnell und überstürzt, weshalb es mir schwerfiel, mich in die Protagonisten hineinzuversetzen. Alles in allem war das Buch glaub ich einfach nicht das Richtige für mich persönlich.