Zusammenfassung:
Als Avery das Angebot bekommt, das Baseball-Team der Honey Creek Highschool als Head-Coach zu trainieren, scheint ihr größter Traum in Erfüllung zu gehen. Wäre da nicht der ehemalige Baseballstar Nathan Pierce, mit dem sie sich plötzlich die Teamleitung teilen soll.
Ausgerechnet Nathan, ihre erste große Liebe und derjenige, der ihr das Herz gebrochen hat. Avery möchte nichts mehr, als ihm aus dem Weg gehen und ihr Herz beschützen. Doch immer, wenn sie sich begegnen, wird klar, dass auch Nathan noch nicht mit der Vergangenheit abgeschlossen hat.
Meine Meinung:
„Was wir verloren glaubten“ ist der neue Roman von Brittainy Cherry und die Fortsetzung der Problems-Reihe rund um die Kingley-Schwestern. Wie schon den vorangegangenen Band, so habe ich auch diesen förmlich verschlungen. Dies liegt nicht allein an dem fesselnden und leicht verständlichen Schreibstil der Autorin, sondern ebenso an der gleichsam romantischen wie dramatischen Geschichte, bei der Brittainy Cherry einmal wieder ihr außerordentliches Talent bewiesen hat.
In „Was wir verloren glaubten“ trifft man auf Avery, die älteste der Kingsley-Schwestern, deren ganzes Leben sich um ihre große Leidenschaft Baseball dreht. Als nach Jahren plötzlich Nathan Pierce vor ihr steht, der ihr vor langer Zeit das Herz gebrochen hat, gerät ihr geordnetes Leben durcheinander. Das Zusammenspiel der beiden Protagonisten hat mir sehr gut gefallen, was nicht nur auf die starke Anziehungskraft zwischen ihnen, zurückzuführen ist, sondern auch auf die extrem witzigen Schlagabtauschs.
Die einzelnen Kapitel werden abwechselnd aus Sicht von Avery und von Nathan erzählt. Diese Erzählweise mag ich beim Lesen immer sehr gerne, weil man dadurch die Charaktere besser kennenlernt und sich so besser und intensiver in sie hineinversetzen kann.
Avery ist mir direkt ans Herz gewachsen. Mit ihrer liebevollen und loyalen Art, bekommt man während des Lesens immer mehr den Eindruck, sie zu kennen, so dass sie sich nach und nach nicht mehr wie ein Buchcharakter anfühlt, sondern vielmehr wie eine Buchfreundin, die man durch alle Facetten des Lebens begleiten möchte. Sie gibt alles für die Menschen, die sie liebt, was sie sehr sympathisch erscheinen lässt. Aber genauso wie im wahren Leben, bekommt es auch Avery mit einigen Höhen und Tiefen zu tun, die es zu meistern gilt.
Auch Nathan mochte ich gleich von Anfang an. Die starken Gefühle, die er immer noch für Avery empfindet, sind direkt offensichtlich, doch genauso deutlich ist auch Reue zu spüren und der Wunsch, das Vergangene hinter sich lassen zu können. Er ist Avery gegenüber in jeder Situation eine enorme Stütze und obwohl auch er mit einigen Schicksalsschlägen der Vergangenheit zu kämpfen hat, so steht er ihr doch sprichwörtlich in guten wie in schlechten Zeiten zur Seite.
Auch die anderen Charaktere, die einem im Buch begegnen, wurden mit so viel Liebe erschaffen, dass sich viele von ihnen sofort in mein Herz geschlichen haben. Hier sei vor allem Averys Vater erwähnt. Dieser war die gesamte Geschichte durch mein heimlicher Held. Nicht nur wie er seinen Töchtern seine Liebe immer wieder mit kleinen und großen Gesten zeigt, sondern auch, wie er nach dem Tod seiner geliebten Frau, für sie da war und mit welcher Liebe er versucht hat, ihnen den Tod der Mutter zu erleichtern. Einfach ein wundervoller Mensch und Vater.
Das wundervoll gestaltete Cover ist mir direkt ins Auge gesprungen. Die perfekt aufeinander abgestimmten Lilatöne mit den Wolken und Sternen, haben mich direkt an einen sehnsuchtsvollen Blick in den nächtlichen Himmel erinnert, und passen meiner Meinung nach hervorragend zur Stimmung der Geschichte. Der farblich darauf abgestimmte Farbschnitt rundet das wunderschöne Gesamtbild ab.
Fazit:
Mit „Was wir verloren glaubten“ hat Brittainy Cherry eine wunderbare Fortsetzung der Problems-Reihe erschaffen, die mich von Anfang bis Ende nur so in Begeisterung versetzt hat. Hierfür ist nicht nur die wundervolle Story, sondern auch der feinfühlige Umgang der Autorin mit den im Buch vorkommenden Themen um Trauer, Verlust und Depressionen verantwortlich. Brittainy Cherry ist es hier hervorragend gelungen, einen wunderbaren Grat zwischen Spannung und dem sensiblen Umgang mit der Thematik zu schaffen.
Für mich hat sich „Was wir verloren glaubten“ als absolutes Lesevergnügen erwiesen, so dass es mir schwer viel, das Buch aus der Hand zu legen und ich am Ende fast ein bisschen traurig war, dass es zu Ende ist. Ich kann es gar nicht abwarten, bis der dritte Band erscheint und freue mich schon sehr auf die Geschichte rund um Willow.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und von Herzen 5 von 5*.