After Work
Cover:
Das Cover ist ziemlich hübsch und hat mich zum Kauf bewogen. Alles in allem wirkt es sehr stimmig und macht neugierig, worum es in After Work geht. Leider muss ich allerdings nach der Lektüre sagen, dass das Cover absolut nicht zu dem Buch passt, denn Lexi wird im Buch mehrfach und sehr intensiv als „zu üppig“ und mit vielen Rundungen beschrieben, dies hat mit der Frau auf dem Cover aber leider gar nichts zu tun. Deswegen finde ich das Cover zwar wunderbar gemacht, doch leider nicht für dieses Buch.
Inhalt:
Als Lexia Vikander erfährt, dass ihre Stockholmer Marketingagentur von einem großen Konzern aufgekauft wurde, gibt es für sie nur eine Lösung: Alkohol. Und zwar viel davon. In einer Bar lernt sie den aufregenden Adam Nylund kennen, der ihr nicht nur einen Drink nach dem nächsten spendiert, sondern ihr am Ende des Abends auch noch den heißesten Kuss gibt, den sie je zuvor bekommen hat. Lexia schwebt auf Wolke 7 - bis sie am nächsten Morgen zur Arbeit kommt und herausfindet, wer ihr neuer Chef ist .
Charaktere:
Lexia Vikander: Die Protagonistin wird bereits recht am Anfang des Buches stark personalisiert, denn man erfährt ziemlich früh, dass Lexi Probleme mit ihrer Mutter und mit ihren überschüssigen Pfunden hat und dass sie diesbezüglich oftmals etwas unsicher ist. Dieses Thema zieht sich leider durch das gesamte Buch durch und spätestens nach 200 Seiten, hat es mich echt genervt. Allerdings kann ich sehr gut verstehen, wieso die Protagonistin nicht von diesem Thema loskommt, da gerade dieses Thema in der Werbekampagne, die sie plant, thematisiert wird. Durch diesen Fixpunkt wirkt die Protagonistin manchmal leider etwas einfältig und bis zum Schluss weiss man als Leser leider nicht, wie „dick“ Lexi nun wirklich ist. Zeitweise wird sie nämlich als tatsächlich übergewichtig dargestellt und zeitweise beschreibt Simona sie lediglich als weiblich. Das machte mich beim Lesen schier wahnsinnig, weil man dabei als Leser einfach nicht mehr versteht, worüber Lexi nun all die Zeit jammert.
Adam: Dieser Charakter war für mich anfangs sehr spannend und ich konnte ihn sehr gut nachvollziehen, doch seine Kindheit wurde immer und immer wieder an unglaublich unpassenden Stellen heraufgeholt, was mir nach dem gefühlt hundertsten Mal wirklich auf die Nerven ging. Abgesehen von diesem kleinen Schönheitsmakel gefielen mir seine Ansichten sehr gut und ich finde es wirklich toll, dass er sich für Lexi entscheidet, obwohl sie optisch wohl eher nicht dem gängigen Ideal entsprechen.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist gut, abgesehen von den Stellen, an denen Adam über seine Kindheit spricht oder in denen Lexi über das Thema Gewicht und Sport nachdenkt. Diese Stellen waren zeitweise extrem langweilig und wiederholten sich stark, insbesondere in der Wortwahl etc. Den Rest des Buches hingegen gefällt mir und ich werde mir demnächst auch die restlichen Bücher von Simona Ahrnstedt ansehen, weil mir eine gute Freundin gesagt hat, dass dieses Buch nicht zu den besten Büchern der Autorin zählt.
Meine Meinung:
Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob dieses Buch der #Bodypositivity Bewegung wirklich etwas Gutes tut, denn auch wenn hier eine junge Frau beschrieben wird, die trotz zu viel auf den Rippen den Traumjob und den Mann bekommt, so fiel es mir zeitweise wirklich schwer, mich in Lexi hineinzuversetzen. Als Leser weiss man nicht genau, was für eine „Grösse“ Lexi trägt. Nicht, dass es eine Rolle spielen würde, aber zumindest eine ungefähre Ahnung wäre schön, denn zeitweise hatte ich fast das Gefühl, dass Lexi einfach nicht in die Magermodelwelt passt, jedoch trotzdem sehr schlank ist, da sie lediglich ein paar „weibliche Rundungen“ hat. Diese Beschreibung assoziiere ich mit einer ungefähren Kleidergrösse 38-40. In einer späteren Szene jedoch merkt man, dass Lexi wohl eher wirklich übergewichtig ist und eher so eine 42-46 trägt. Da frage ich mich nun, was die Autorin uns damit für ein Bild vermitteln will. Ist jemand mit weiblichen Rundungen wirklich schon dick? Ist eine weibliche Frau heute wirklich in der Position, sich über ihren Körper anzuhören, dass dieser nun nicht mehr schlank, sondern dick ist? Es handelt sich hierbei um meine persönliche Meinung, aber ich finde, dass das Thema in diesem Buch nicht glaubhaft und realitätsnah erzählt wurde. Es schien mir sogar eher so, als ob dieser Bereich das „Must have“ für die Autorin war, sie jedoch nicht die negativen Anteile davon wirklich beschreiben wollte. Denn gerade bei sexy Szenen wirkte Lexi schlanker als in anderen Szenen und meines Erachtens wirft dies ein falsches Bild auf die Bodypositivity Bewegung. Vielleicht hätte Simona in diesem Buch sich besser auf die Liebesgeschichte konzentrieren sollen, denn indem sie es so zu dem Hauptthema gemacht hat, empfinde ich das Buch eher als Kritik statt als positive Rückmeldung seinen Körper zu lieben, wie er ist! Dies wird mit der Coverauswahl sogar noch verstärkt, denn die Dame auf dem Cover ist schlank und alles andere als curvy!
Schade, gerade weil ich mir von diesem Buch mal eine untypische Protagonistin gewünscht habe.
Für dieses Buch kann ich leider wirklich nicht mehr als 2 * geben, da es leider absolut meine Erwartungen enttäuscht hat.